Ella

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Wir müssen aufhören, das Aussehen anderer ungefragt zu kommentieren! Jede*r ist gut so, wie er*sie ist! Zieh an, worin du dich wohl fühlst, zeig deine Kompression stolz und versteck dich nicht! #lebeeinzigartig #stopjudging

Als Kind habe ich mir nie Gedanken über mein Körperselbstbild oder mein Gewicht gemacht. Als jedoch die Pubertät einsetzte, hat mein Körper begonnen sich zu verändern. Anders als der, der Menschen in meinem Umfeld. Obwohl ich sehr sportlich war, wurden vor allem meine Arme und Beine immer mehr. Zu diesem Zeitpunkt habe ich auch die ersten Erfahrungen mit Body Shaming gemacht. Manchmal waren es Kommentare, oft waren es aber auch Blicke. Am härtesten war ich dabei aber immer zu mir selbst. Ich habe mich mit meinen. Zum Teil sehr schlanken, Freund*innen verglichen und meinen Körper dafür gehasst, dass er nicht so war, wie der anderer. Schon in jungen Jahren habe ich phasenweise extrem viel Sport getrieben und zum Teil nicht ausreichend gegessen. Das alles hat aber nichts daran geändert, dass sich mein Körper weiter verändert hat. Der Hass gegen meinen Körper hatte zur Folge, dass ich auch im Hochsommer mit langen, schwarzen Jeans und nie mit kurzen Hosen in die Öffentlichkeit ging. Meine Dehnungsstreifen und „Dellen“ wollte ich um jeden Preis verbergen und nahm dafür in Kauf unter der Hitze zu leiden. 

Als ich dann irgendwann bemerkte, dass ich Schmerzen in Beinen und Oberarme habe, konsultierte ich einen Arzt und bekam so im Sommer 2020 die Diagnose „Lipödem“. Eine chronische und schmerzhafte Fettverteilungsstörung. Die Diagnose hat mir dabei geholfen, die Schuld nicht bei mir zu suchen und meinen Körper immer mehr zu akzeptieren. Ich trage nun seit rund einem halben Jahr Kompression und es ist mir wichtig, das auch offen zu zeigen. So viele Menschen verstecken ihre Kompression unter Klamotten, auch im Sommer. Niemand sucht sich aus, diese Krankheit zu haben und niemand sucht sich aus, Kompression tragen zu müssen. Genauso sollte das niemand verstecken müssen!