Alan

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Früher haben mich musternde Blicke zutiefst verunsichert. Aber von dem Moment an in dem ich gelernt habe, sie zu ignorieren, konnte ich plötzlich halbwegs normales Leben führen.

Mein Name ist Alan, ich bin 32 Jahre alt und ich lebe mit dem Asperger Syndrom, das ist eine leichtere Form des Autismus. Dieses Syndrom machte sich bei mir schon in frühester Kindheit dadurch bemerkbar, dass ich mich durch meine damit verbundene Schüchternheit immer außerordentlich schwer dabei tat Kontakte oder gar Freundschaften zu knüpfen. Leider führte diese Tatsache sehr schnell dazu, dass ich immer mehr oder weniger ein Einzelgänger war und auch nie wirklich langjährige, enge Freundschaften hatte.  Obwohl ich nie wirkliche Erfahrungen mit richtigem Mobbing gemacht habe, kann ich heute trotzdem nicht leugnen, dass ich auch nie wirklich irgendwo dazu gehörte. Besonders stark gemerkt habe ich das beim Turnunterricht, wenn es beispielsweise darum ging, dass sich die Schüler ihre eigene Team-Mannschaft wählen konnten und ich immer als Letzter in irgendein Team gewählt wurde. Auch mein Drang bestimmte Tätigkeiten immer nach demselben Muster auszuführen und meine Inkompetenz, wenn es darum ging die Mimik, Gestik oder die nonverbalen Signale meines Gegenübers zu interpretieren, wurden oftmals belächelt.  

Trotz all dieser zwischenmenschlichen Probleme habe ich meinen Weg gefunden mit meinen Einschränkungen wie auch den belächelnden Blicken, wenn sie im Alltag mal wieder zum Vorschein kommen, leben zu lernen.